Ach wie gut, dass jemand weiß, was ich in die Suppe schmeiß
Vor kurzem habe ich einen Artikel in der Schrot und Korn gelesen, in dem es um den Zusammenhang zwischen Methylcellulose und eventuellen Darmkrankheiten ging. Im Netz konnte ich diesen Artikel zwar nicht mehr finden, meide jedoch seit dem Produkte mit besagtem Füllmittel. Da Methylcellulose mittlerweile aber bei ziemlich vielen veganen Alternativprodukten beigemischt wird (übrigens nicht nur bei den Günstigeren) wollte ich der Sache lieber noch mal genau auf den Grund gehen.
Methylcellulose wird als Klebe- und Bindemittel in Tapetenkleister und anderen technischen Produkten, sowie als Emulgator (E461) und Verdickungsmittel in verschiedenen Nahrungsmitteln, Kosmetikprodukten und Arzneimitteln eingesetzt. Man gewinnt es künstlich aus Baumwollfasern. Ja, richtig gelesen: chemisch veränderte Baumwolle im Essen. Dass das eventuell nicht so ganz gesund sein kann, wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Also schrieb ich die Verbraucherzentrale Berlin an. Diese antwortete folgendes:
Die Gabe von Methylcellulose – welcher als Lebensmittelzusatzstoff in verschiedenen Lebensmitteln Anwendung findet – hat in In-vitro- und Tiermodellen die Darmmikrobiota verändert. Die Übertragbarkeit solcher Beobachtungen auf den Menschen ist jedoch noch nicht ausreichend untersucht. Im Anhang schicke ich Ihnen eine Originalstudie zu diesem Thema. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass beim Verzehr sehr hoher Mengen Methylcellulose (15 g pro Tag) es zu einer Veränderung der mikrobiellen Darmflora kam hin zu einem weniger vielfältigen Darmmikrobiom. Die Studie bezieht sich jedoch nur auf kurzfristige Veränderungen der Darmflora. Die Studie kann keine Aussage darüber treffen, ob sich diese Veränderungen auch langfristig auf die Darmflora auswirken. Außerdem ist auch die verzehrte Menge an Methylcellulose sehr hoch in der Studie. Um zu beurteilen inwieweit die Veränderungen auch langfristig anhalten sind weitere Studien in diesem Bereich notwendig.
Antwortschreiben der Verbraucherzentrale Berlin auf meine Anfrage
An dieser Stelle möchte ich mich sehr für die ausführliche Antwort bedanken. Die Originalstudie aus dem Anhang könnt ihr hier ansehen und herunterladen.
Nun stellen sich mir zwei Fragen. Zum Einen: Wenn es wichtig ist zu wissen wieviel Methylcellulose man zu sich nimmt, warum steht dann bei den Verpackungsangaben nicht, wieviel Gramm vom Selbigen enthalten sind? Und zum Anderen: Wenn es noch weitere Studien benötigt um eben diesen Zusammenhang zu bestätigen oder auszuschließen, warum werden diese Studien nicht erstmal gemacht bevor man das Mittel freigibt und in sämtlichen Lebensmitteln verarbeitet?
Ich fand es in erster Linie wichtig darauf Aufmerksamkeit zu machen. Zumal es genügend natürliche Alternativen (z. B. Johannesbrotkernmehl oder Guakernmehl) gibt. Wird hier die günstigere Herstellung über die Gesundheit der Konsumenten gestellt?
[…] vorangegangen Artikel aus dem Februar, in dem es um den Zusammenhang zwischen Methylcellulose und eventuellen […]